„Kauf einen jungen Hund und du wirst für dein Geld
wild entschlossene Liebe bekommen.“
Infos für die neuen Hundebesitzer
– keine „Betriebsanleitung“
1. Geschichte der Retriever
Die Entstehungsgeschichte der Retrieverrassen beginnt in St. Johns, einer Hafenstadt in Neufundland, im 18. Jahrhundert. Dort fielen den englischen Seefahrern zwei Hundearten auf, die von den Einheimischen zur täglichen Arbeit eingespannt wurden. Eine sehr große, zottige, sehr kräftige schwarze Rasse und eine etwas kleinere ebenfalls schwarze Rasse. Beide Hunderassen waren ausgezeichnete Schwimmer. Die größere Rasse wurde abgerichtet Schlitten und Vorratswägen zu ziehen und die schweren Netze der Fischer einzuholen. Die kleinere Rasse wurde ins eiskalte Wasser geschickt, um Schiffstaue und verloren gegangene Fische zurück zu bringen. Außerdem wurden sie auch bei der Jagd eingesetzt.
Durch den regen Handel zwischen England und Neufundland wurden immer wieder Hunde mit nach England gebracht. Aus der größeren Rasse entwickelte sich der heutige Neufundländer. Die kleinere Rasse wurde mit verschiedenen englischen Hunderassen gekreuzt und durch Züchtungen entstand der heutige Retriever.
Bis heute zeichnen sich Retriever durch ihre große Arbeitsfreude aus. Sie lieben das Wasser und Apportierarbeiten. Sie sind sehr gelehrig und gehorsam. Retriever sind ausgezeichnete Familienhunde, da sie ruhig, anhänglich und sehr tolerant sind.
2. Auslauf
Die Retriever sind eine Hunderasse, die sich sehr gerne im Freien aufhält (aber nur, wenn ihr „Rudel“ auch dabei ist. Retriever sind keine Zwinger- oder Hofhunde). Schlechtes Wetter gibt’s für Ihren neuen Familienzuwachs praktisch nicht. D.h., er will bei jeder Witterung , egal ob Sonne, Regen oder Schnee seinen Auslauf.
In den ersten 12 Lebensmonaten sollte der Junghund noch keine längeren Strecken laufen, zu viel Treppen steigen oder ähnlichen körperlichen Belastungen ausgesetzt werden.
Kleine Richtlinie hierfür: pro Lebensmonat darf der Welpe/Junghund 3 x am Tag 5 Minuten spazieren gehen (z.B. 3 Monate alt = 15 Minuten Auslauf).
Er wäre zwar von der Kraft und dem Willen ohne weiteres dazu in der Lage, jedoch sollten Sie bedenken, dass sein Körperbau noch nicht stabil genug ist. Denn der gesamte Skelettaufbau, die Gelenke, die Bänder und Sehnen befinden sich noch mitten in der Entwicklungsphase und sind deshalb noch zu instabil.
Spaziergänge und kleine Übermuthetzjagden sind jedoch jederzeit gerne gesehen, denn diese zeugen von einem gesunden Hund. Die Spaziergänge zu Bächen oder Seen wird Ihr Retriever am meisten schätzen, denn das Wasser ist eine Leidenschaft von ihm, selbst im Winter.
3. Fütterung
Genau wie bei uns Menschen ist es ebenso bei den Hunden äußerst wichtig, dass in jeder Altersphase, in bestimmten Einsatzbereichen (Leistungssport, Lawinensuchhunde…) entsprechende Nährstoffe gefüttert werden. Unsere erwachsenen Hunde werden seit Jahren gebarft (Ernährung durch rohes Fleisch, Gemüse, Quark…). Wir haben hier unsere besten Erfahrungen gemacht. Da „barfen“ aber immer dem aktuellen Gewicht des Hundes angepasst sein sollte ist es für den Welpenbesitzer einfacher Fertigprodukte zu füttern. Wir empfehlen hier die Produkte der Firma Orijen.
Futterwechsel:
Um die Umstellung an die neue Umgebung bei Ihnen so problemlos wie möglich zu gestalten, beginnen wir bereits in der 7. Woche die Welpen langsam von der Hündin weg zu gewöhnen. Auf die Welpen wirken bei der Abgabe enorme Stressfaktoren: der Verlust der Mutter, Geschwister und der gewohnten Spielkameraden, eine neue Familie, keine bekannten Düfte mehr – also eine völlige Milieuänderung und obendrein ein absolut neues Futter, welches der junge Verdauungstrakt nicht gewohnt ist.
Diese negativen Einflüsse sollten so gering wie möglich gehalten werden, d.h. wenn möglich kein unnötiger Futterwechsel! Das Problem Futterwechsel wird immer wieder von Leuten beklagt, die die Welpen in den ersten 7-8 Monaten auf ein anderes Futter umstellen möchten. Oft sind Durchfall und schlechtes Wohlbefinden die Folge. Der Verdauungstrakt eines Welpen ist sehr empfindlich, ähnlich wie bei einem Baby.
Wir beraten Sie gerne und unverbindlich! Jeder Hundebesitzer weiß am besten, welche Nahrung für seinen Hund verträglich ist. Deshalb ist es wichtig, dass jeder darauf achtet, wie sein Hund das Futter verträgt. Jedes Futter kann Unverträglichkeiten hervor rufen!
Sollten Sie nach der Wachstumsphase aufs „barfen“ umstellen wollen, dann melden Sie sich doch einfach und wir werden Ihnen gerne weiterhelfen.
Futtermenge:
Labradore gehören zu den Hunderassen, die den ganzen Tag über fressen könnten und immer noch nicht genug hätten. Sie kennen eigentlich kein Sättigungsgefühl. Deshalb liegt es an uns Menschen dafür zu sorgen, dass sie zwar genug, aber nicht zu viel bekommen. Richten Sie sich bei der Fütterung an die empfohlenen Futtermengen der Futterhersteller und beobachten Sie Ihren Welpen genau. Eine dünne Fettschicht darf der Junghund anlegen, aber Vorsicht Übergewicht schadet den Gelenken, dem Herz u.v.m.!
Im Erwachsenenalter sollte man die Rippen gerade noch fühlen können, wenn man mit der flachen Hand darüber streicht.
Frisches Wasser sollte dem Hund immer zugänglich sein!
Anzahl der Mahlzeiten:
In der Regel erhält der Welpe 3 Mahlzeiten am Tag, ab dem 7. Monat könnte man auf 2 Mahlzeiten reduzieren.
Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass unsere Hunde 3 x täglich fressen “ wollen“. Bei Retrievern besteht das Problem der Magendrehung, welches für den Hund tödlich enden kann. Auch das ist ein Punkt, der uns von mehreren Mahlzeiten täglich überzeugt hat.
Wir füttern nicht zu speziellen Zeiten. Hat den Vorteil, dass die Hunde nicht nach der Uhr gehen und Sie nicht an gewisse Zeiten gebunden sind, z.B. bei Schichtarbeit, Ausflügen… . Wichtig ist jedoch, dass die Abendmahlzeit nicht zu spät gegeben wird, damit sie noch vor dem Schlafen „verdaut“ werden kann.
Zähne:
Um Ihrem Welpen das Zahnen zu erleichtern geben Sie Ihm Hundeknochen zu kauen, denn seine Zähne jucken in den ersten Monaten bis zum Zahnwechsel besonders stark. Bitte nur rohe Rinderknochen verfüttern! Niemals Hühner- oder Schweineknochen! Gerne werden auch getrocknete Schweineohren … vernascht. –Knochen immer nur unter Aufsicht füttern-Erstickungsgefahr!
4. Impfung
Ihr Welpe wurde bereits geimpft und muss in der 12. Lebenswoche noch mal nachgeimpft werden. Die Impfung in der 12. Woche hält dann ein ganzes Jahr an und muss alle Jahre wiederholt werden.
Wichtig: Vor jeder Impfung muss der Hund absolut gesund und entwurmt sein.
Ihr Welpe wird Ihnen mit einem europäischen Heimtierausweis übergeben, in dem sämtliche Impfungen verzeichnet sind. Infos zu Impfungen bekommen Sie auch von Ihrem Tierarzt. Den Heimtierausweis benötigt Ihr Hund, wenn Sie ihn mit in den Urlaub nehmen wollen. Bitte erkundigen Sie sich sehr frühzeitig vor einer Reise bei Ihrem Tierarzt über Pflichtimpfungen Ihres Reiseziels.
5. Darmparasiten
Ihr Welpe sollte entwurmt werden: nach der Abholung, mit der 11. Lebenswoche (also vor der Zwölfwochenimpfung), im 5. und 7. Lebensmonat.
Ab dem 1. Lebensjahr reicht ein Intervall von 6 Monaten. Bitte wählen Sie den Zeitpunkt so, dass Ihr Hund zur Nachimpfung wurm frei ist.
Bei Welpen und Junghunden kommen neben den unterschiedlichsten Wurmarten auch relativ oft Kokkzidien und Giardien vor. Das sind Darmparasiten, die Durchfall mit Schleim und Blut verursachen können. In solchen Fällen wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt.
6. Registrierung des Welpen (Mikrochip)
Unsere Welpen werden alle gechipt. Die Chipnummer wird ebenfalls im Heimtierausweis hinterlegt. Die Nummer die in diesem Mikrochip abgespeichert ist, ist eindeutig und unveränderbar. Sollte Ihr Welpe auf „Erkundungstour“ gehen, gestohlen werden oder aus einem anderen Grund von Ihnen weg kommen, so haben Sie durch den Chip eine viel größere Chance Ihren Hund wieder zu bekommen.
Bei einer Registrierstelle, es gibt europaweit mehrere, müssen Sie den Welpen nach der Abholung bei uns noch anmelden. Eine davon ist der Verein TASSO e.V.
Wenn der entlaufene Hund bei der Polizei oder dem Tierschutzverein abgegeben wird, so schauen die unter www.petmaxx.com nach in welchem Register der Hund registriert wurde, rufen dort an und bekommen so die Besitzeradresse.
Hier die genauen Kontaktdaten von TASSO e.V.
TASSO e.V., Frankfurter Str. 20, 65795 Hattersheim, Tel.: 06190-937300, Fax 06190-937400, eMail:tasso@tiernotruf.org, Internet: www.tasso.net
7. Schlusswort
Natürlich können diese Seiten nur eine kleine Hilfe für die Hundehaltung sein. Beachten Sie bitte, dass jeder einzelne Hund ein einmaliges Wesen ist, akzeptieren Sie auch kleine Schattenseiten und Unannehmlichkeiten und wir versprechen Ihnen, Sie werden viel Freude an Ihrem neuen Familienmitglied haben.
Wir vom Marie-Seeger-Hof wünschen Ihnen mit Ihrem neuen Familienmitglied viel Geduld aber noch viel mehr Freude
Ihre Familie Regina Ochs und Andreas Grass
Marie-Seeger-Hof, Flurstr.25, 72226 Simmersfeld-Beuren, 07453-9521361
„Wir geben dem Hund das, was übrig bleibt an Zeit,
Raum und Liebe – doch der Hund gibt uns alles was er hat.“
VORSICHT HITZE – SCHNEE
1. Hitze
- etwas Naturjoghurt ins Wasser rühren
- etwas Fruchtsaft untermischen
- Fleischbrühe hoch verdünnt, ist heiß begehrt